Erkrankungen der Blutgefäße des Gehirns – sogenannte neurovaskuläre Erkrankungen – sind weltweit die zweithäufigste Todesursache und eine der Hauptursachen für langfristige Behinderungen und Demenz. Trotz ihrer enormen Auswirkungen gibt es nur wenige gezielte Behandlungsmöglichkeiten. Der neue SFB 1744 CCN in NVD (Compartmentalized Cellular Networks in Neurovascular Diseases) will dies ändern. Der SFB will die grundlegenden Mechanismen dieser Krankheiten entschlüsseln und die Grundlage für innovative Therapien schaffen.
Der SFB wird gemeinsam von Prof. Martin Dichgans, Direktor des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD) am Universitätsklinikum der LMU, und Prof. Arthur Liesz, Leiter des Schlaganfall-Immunologie-Labors (ebenfalls ISD, Universitätsklinikum der LMU), geleitet. Beide sind auch Mitglieder unseres SyNergy Clusters.
Im Zentrum der Forschungsinitiative steht eine grundlegende Erkenntnis: Das Gehirn ist weitaus stärker kompartimentiert als bisher angenommen. Innerhalb dieser unterschiedlichen Kompartimente arbeiten Gefäß-, Immun- und Gliazellen in fein abgestimmten Netzwerken zusammen. Diese compartmentalized cellular networks (CCNs) sind für den Erhalt und den Schutz von Nervenzellen von entscheidender Bedeutung – und könnten der Schlüssel zum Verständnis vieler neurovaskulärer Erkrankungen sein.