Schlaganfall ist weltweit die zweithäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Etwa 80 Prozent aller Schlaganfälle sind sogenannte ischämische Schlaganfälle, die durch den Verschluss einer hirnversorgenden Arterie verursacht werden. Das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall wird zum einen durch genetische Faktoren und zum anderen durch klassische Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes bestimmt. SyNergy-Mitglied Martin Dichgans vom Klinikum der Universität München hat nun gemeinsam mit Forschern des Baker Heart and Diabetes Institute (Australien) und der University of Cambridge (Großbritannien) gezeigt, dass genetische Daten aus einer einzigen Blut- oder Speichelprobe verwendet werden können, um Individuen mit einem dreifach erhöhten Risiko für einen ischämischen Schlaganfall zu identifizieren. Dieser genetische Risikowert hat eine ähnliche oder sogar eine bessere Vorhersagekraft als allgemein bekannte Risikofaktoren für Schlaganfälle. Die Wissenschaftler schließen zudem aus ihren Ergebnissen, dass Menschen mit einem hohen genetischen Risiko intensivere Präventivmaßnahmen zur Minderung des Schlaganfallrisikos benötigen könnten, als es die aktuellen Richtlinien empfehlen. Die Studie wurden heute im Fachmagazin Nature Communications online veröffentlicht.